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Spielen mit Verantwortung

Damit aus Spiellust kein Spielfrust wird, ist es notwendig, verantwortungsvoll zu spielen: immer selbstbestimmt und ohne äußere Bevormundung, aber auch mit der notwendigen Selbstreflexion und einem wachen Auge für die Risiken übermäßigen Spiels. Wer die eigene Risikokompetenz im Umgang mit Glücksspielen schärft, hat bereits viel geleistet, um sich vor einer eventuellen Spielproblematik zu schützen bzw. sie so früh wie möglich zu erkennen und gegenzusteuern. Die folgenden zwölf Grundsätze können ein Leitfaden zum verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen sein.

Spielregeln

Spielen soll Spaß machen. Das gilt auch bei Glücksspielen. Sie sind ein spannender und unterhaltsamer Zeitvertreib, aber keine verlässliche Geldquelle und keinesfalls Alternative zur geregelten Erwerbsarbeit. Wenn beim Spiel aus Spaß Ernst wird, ist es Zeit, aufzuhören.

Glücksspiel gehorcht dem Zufall. Das sollte man sich immer wieder bewusst machen. Glück im Spiel kann nicht erzwungen werden. Es geht nicht ums Können. Deshalb hat man auch keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Ein jederzeit realistischer Blick auf das Wesen des Glücksspiels ist wichtig, um problematischem Spielverhalten vorzubeugen.

Wer finanzielle Probleme hat und dringend Geld benötigt, ist beim Glücksspiel falsch. Denn dabei ist der Name Programm: Sein Ausgang basiert auf reinem Zufall. Dieser ist nicht berechenbar. Gewinne lassen sich nicht planen und nicht voraussehen. Wer mit dem Spiel Geld verdienen will, kann den realistischen Blick auf das Glücksspiel verlieren.

Dass beim Glücksspiel mit und um Geld gespielt wird, macht den besonderen Nervenkitzel aus. Wie beim Skat gilt: Ohne Geldeinsatz wäre der Spaß kaum halb so groß. Aber: Geldeinsätze können natürlich auch verloren gehen und was weg ist, ist weg. Die Folgen eines möglichen Einsatzverlustes sollten immer einkalkuliert werden. Um Verluste zu begrenzen, ist es daher sinnvoll, sich im Vorfeld ein persönliches Limit für die eigenen Spielausgaben zu setzen – und nicht davon abzuweichen. Wer sein Limit erreicht hat, sollte nach Hause gehen.

Spieler, die glauben, sie könnten sich verlorenes Geld „zurückholen“, indem sie den Einsatz erhöhen oder die Spielfrequenz steigern, unterliegen einem fatalen Irrtum. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Verlustes ist genau so groß oder klein wie die eines Gewinns. Egal, wie oft sie spielen. Das ist die Natur des Zufalls, die man nicht überlisten kann. Wer dies trotzdem versucht, sammelt eventuell mehr Verluste an, als ihr oder ihm lieb ist. Hier hilft nur, sich selbst ein Verlustlimit zu setzen, das die eigenen finanziellen Möglichkeiten nicht übersteigt.

Miete, Versicherungen, Lebensmittel – wir alle müssen mit unserem verfügbaren Einkommen vernünftig haushalten. Zusätzlichen haben wir alle noch den einen oder anderen Wunsch, den wir uns erfüllen möchten und auf den wir hinsparen: der nächste Urlaub, ein neues Rennrad, Konzerttickets. Damit die finanziellen Verpflichtungen und die persönlichen Träume nicht leiden, ist es wichtig, beim Glücksspiel nur Geld einzusetzen, das nicht anderweitig verplant ist. Nur so bleibt das Spiel ein sorgloses Freizeitvergnügen, das andere Lebensbereiche nicht in Mitleidenschaft zieht.

Um Schulden zu umgehen und die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit nicht überzustrapazieren, ist es zudem wichtig, immer nur mit eigenem und nie mit geliehenem Geld zu spielen. Schulden machen aus Vergnügen Ernst – vom Spielspaß bleibt nichts mehr übrig.

Ein Besuch in der Spielhalle oder Spielbank ist etwas Besonderes und Spannendes – eine kurze Auszeit vom stressigen Alltag. Doch das alltägliche Leben spielt woanders: bei Familie und Freunden, am Arbeitsplatz, beim Sport oder bei anderen Hobbys. Nur wer mit beiden Beinen im Leben steht, kann die kurze Auszeit sorgenfrei genießen.

Wer permanent spielt, zerstört den Zauber. Um die Besonderheit eines Besuchs in der Spielhalle oder Spielbank zu bewahren, sollten Häufigkeit und Dauer vorher festgelegt werden. Schließlich würde auch der Karneval seinen Reiz verlieren, wenn er 365 Tage im Jahr stattfinden würde, bzw. der Fußball, wenn die Lieblingsmannschaft jeden Tag kicken würde.

Wer Sport treibt, kennt das intensive Glücksgefühl während und nach einer anstrengenden Sporteinheit. Doch wer Sport treibt, weiß auch: Anschließende Pausen sind nicht weniger wichtig, um dem Körper Zeit zur Regeneration zu geben. Auch beim Glücksspiel gilt: Durchgängiger Nervenkitzel ist ungesund. Auf Anspannung sollte Entspannung folgen, um wieder Abstand zum Spiel zu gewinnen, aus der Auszeit in den Alltag zurückzukehren und gesunde Vorfreude auf das nächste Spiel aufzubauen.

Beim Glücksspiel geht es buchstäblich ums Glück. Und es gibt Tage, da will sich das Glück einfach nicht einstellen. Spieler reden dann gerne von einer Pechsträhne und sind fest davon überzeugt, dass sie irgendwann zu Ende gehen muss oder mit speziellen Spielstrategien beendet werden kann. Die Hoffnung darauf ist trügerisch. Denn der Zufall kennt weder das Gesetz der Serie, noch nimmt er Rücksicht auf die Enttäuschung des Spielers. Deswegen hat es absolut keinen Sinn, die Einsätze zu erhöhen oder waghalsiger zu spielen. Frust und Niederlagen sind schlechte Ratgeber für verantwortungsvolles Spielverhalten.

Wer spielt, sollte einen klaren Kopf haben, um sich den realistischen Blick auf das Spiel zu bewahren. Rausch trübt Vernunft und Urteilsvermögen. Oft werden in diesen Zuständen getroffene Entscheidungen später bereut – rückgängig gemacht werden können sie nicht. Daher sollte klar sein: Übermäßiger Alkoholkonsum, Medikamente und Drogen vertragen sich nicht mit Spielspaß und verantwortungsvollem Spiel.